Hand hält Lebenslauf – Symbolbild für Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter

    Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine finden in Deutschland Arbeit. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich ihr Beschäftigtenanteil innerhalb von zwei Jahren verdreifacht. Auch Betriebe profitieren – doch schnelle Einstiege allein reichen nicht aus. Entscheidend ist, dass Arbeitsmarktintegration nachhaltig gelingt.

    Dynamische Entwicklung am Arbeitsmarkt

    Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist die Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter ein wichtiges Thema für Betriebe und Politik.
    Laut der IAB-Stellenerhebung stieg der Anteil ukrainischer Geflüchteter an allen Beschäftigten in Deutschland von 0,2 Prozent im Jahr 2022 auf 0,6 Prozent Ende 2024 (IAB-Forum, 15.10.2025). 

    Besonders mittlere Betriebe zwischen 10 und 249 Beschäftigten stellen den größten Anteil – hier arbeiten etwa zwei Drittel aller beschäftigten Ukrainer*innen (IAB-Forum, 15.10.20252025). Diese Unternehmen gelten als Motor der Integration, da sie praxisnahe Einstiegsmöglichkeiten und persönliche Begleitung bieten.

    Job-Turbo: Schneller in Arbeit – aber noch nicht nachhaltig genug

    Mit dem Job-Turbo hat die Bundesregierung Ende 2023 ein Instrument gestartet, um Geflüchtete schneller in Arbeit zu bringen. Jobcenter sollen seither verstärkt auf eine direkte Vermittlung in Beschäftigung setzen, auch wenn Deutschkenntnisse noch nicht vollständig vorhanden sind.

    In der IAB-Studie heißt es dazu: „Ob der Job-Turbo tatsächlich eine kausale Wirkung auf die positive Beschäftigungsentwicklung der ukrainischen Geflüchteten hat, lässt sich wissenschaftlich noch nicht abschließend beurteilen. Ein erstes Indiz für seine Bedeutung dürfte sein, ob Betriebe das Programm als solches überhaupt kennen. Dies wiederum traf kurz nach Einführung des Programms nur für eine Minderheit der Betriebe zu: Ein Jahr nach der Einführung des Job-Turbos war dies nur bei etwa 9 Prozent der Betriebe der Fall, bei größeren Betrieben ab 250 Beschäftigten waren es rund 19 Prozent.“ (IAB-Forum, 15.10.2025)

    Der Jobturbo setzt also wichtige Impulse, ist aber noch nicht flächendeckend bekannt – und führt häufig zunächst zu Einstiegen in einfachere Tätigkeiten.
    Für eine nachhaltige Integration ist jedoch entscheidend, dass Geflüchtete nicht dauerhaft unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten, sondern Zugang zu bildungsgerechter Beschäftigung erhalten.

    „Eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt setzt voraus, dass Zugewanderte entsprechend ihrer beruflichen Qualifikation beschäftigt werden. Eine längerfristige Tätigkeit unterhalb des erworbenen Qualifikationsniveaus kann negative Folgen nach sich ziehen – etwa in Form geringerer Erwerbseinkommen, eingeschränkter sozialer Teilhabe, beruflicher Frustration oder gesundheitlicher Belastungen. Auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive stellt die systematische Unterauslastung vorhandener Kompetenzen eine verpasste Chance dar – insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels in zentralen Berufsfeldern“, so Stephan Schiele in Beiträge aus der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart 7|2025.

    Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zeigt sich: Sprachförderung, Qualifizierung und Anerkennung von Abschlüssen zahlen sich aus – sowohl für Fachkräfte als auch für Betriebe. Denn wer zuerst Deutsch lernt und seine Qualifikation anerkennen lässt, kann langfristig passgenauer, stabiler und motivierter arbeiten.

    MigraNet unterstützt Betriebe und Fachkräfte

    Als bayerisches Netzwerk zur Fachkräftesicherung durch Einwanderung begleitet MigraNet sowohl Betriebe als auch internationale Fachkräfte auf ihrem Weg in qualifikationsgerechte Beschäftigung.

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    bietet MigraNet praxisnahe Unterstützung, um Hürden beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu überwinden.

    Wenn Sie als Unternehmen internationale Fachkräfte beschäftigen möchten – oder als Fachkraft Unterstützung bei Anerkennung und Einstieg in den Arbeitsmarkt suchen – finden Sie bei MigraNet die passenden Ansprechpersonen.

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