Frau mit ungleich hohen Geldmünzentürmen – Symbol für Lohnlücke

    Trotz Qualifikationen verdienen Eingewanderte in Deutschland deutlich weniger – auch in der zweiten Generation. Eine neue IAB-Studie zeigt, wie strukturelle Barrieren den Zugang zu gut bezahlten Jobs erschweren – und was sich ändern muss.

    In Deutschland verdienen Menschen der ersten eingewanderten Generation im Durchschnitt 19,6 % weniger als Einheimische. Bei der zweiten Generation – also den in Deutschland geborenen Nachkommen – beträgt die Lohnlücke noch 7,7 %.
    Das zeigt eine neue internationale Vergleichsstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), erschienen in der Fachzeitschrift Nature (zur Studie).

    Auch in anderen Ländern zeigt sich ein ähnliches Bild: In Spanien liegt die Lohnlücke bei der ersten Generation bei 29,3 %, in Kanada bei 27,5 % – gefolgt von Norwegen (20,3 %) und Deutschland (19,6 %). Im Schnitt verdienen Eingewanderte in den neun untersuchten Ländern 17,9 % weniger als Einheimische.

    Ursache: Eingeschränkter Zugang zu besser bezahlten Berufen

    Die IAB-Studie macht deutlich: Ein Großteil der Lohnunterschiede lassen sich dadurch erklären, dass Eingewanderte seltener in gut bezahlten Branchen oder Führungspositionen tätig sind. Etwa ein Viertel ist auf ungleiche Bezahlung bei gleicher Position im selben Unternehmen zurückzuführen.

    „Bei der Integration geht es nicht nur um gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Es geht vor allem darum, strukturelle Zugangsbarrieren in gut bezahlte Beschäftigungsbereiche abzubauen“, betont IAB-Forscher und Mitautor der Studie Malte Reichelt.

    Gezielte Maßnahmen – etwa Sprachförderung, Anerkennung ausländischer Abschlüsse, der Ausbau beruflicher Netzwerke und eine bessere Informationsvermittlung – sind wichtig, um diese Barrieren zu überwinden“, so Reichelt weiter.

    Bayern braucht Fachkräfte – auch aus dem Ausland

    Angesichts der demografischen Entwicklung und des wachsenden Fachkräftebedarfs in Bayern ist klar: Das Potenzial internationaler Fachkräfte muss gezielter gefördert werden. Laut Bundesagentur für Arbeit wird das Erwerbspersonenpotenzial in den nächsten Jahren weiter zurückgehen – die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften hingegen bleibt hoch.

    MigraNet plus: Unterstützung beim Abbau von Hürden

    MigraNet plus ist Teil des bundesweiten Förderprogramms IQ - Integration durch Qualifizierung  und bietet praxisnahe Unterstützung für Menschen mit ausländischen Berufsqualifikationen sowie für Unternehmen, die internationale Fachkräfte beschäftigen möchten.

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    Unser Ziel: Strukturelle Barrieren abbauen, Potenziale sichtbar machen und faire Chancen ermöglichen.

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