Die IQ Fachstelle Anerkennung und Qualifizierung hat eine umfassende Situationsanalyse zur beruflichen Anerkennung von Gesundheitsfachkräften mit ausländischen Berufsqualifikationen veröffentlicht. Die Studie zeigt aktuelle Entwicklungen, regionale Unterschiede und bestehende Herausforderungen im Anerkennungsprozess auf. Besonders Bayern steht hierbei im Fokus, sowohl mit Blick auf die Anzahl der Anerkennungsanträge als auch in Bezug auf das Angebot an Qualifizierungsmaßnahmen. Hier geht es zur Studie.
Im Jahr 2023 wurden bundesweit zahlreiche Anerkennungsanträge gestellt - Spitzenreiter war Nordrhein-Westfalen mit 1.461 Anträgen. Bayern liegt mit 534 Anträgen auf Platz 2. Innerhalb Bayerns zeigen sich jedoch regionale Unterschiede in der Verteilung der Anträge. Besonders hervorzuheben ist die Vorreiterrolle Bayerns bei der Umsetzung der B2-Fachsprachenprüfung, die eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung darstellt.
Ausgleichsmaßnahmen: Bayern führend bei Vorbereitungskursen
Rund 40 % der Ausgleichsmaßnahmen entfallen bundesweit auf Vorbereitungskurse für die Kenntnisprüfung. Bayern bietet die meisten dieser Kurse an, die internationale Fachkräfte auf die anspruchsvollen Prüfungen vorbereiten. Dieses vergleichsweise breite Angebot macht Bayern zu einem attraktiven Standort für Fachkräfte, die ihre im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen anerkennen lassen wollen.
Trotz dieser Stärken zeigt die Studie, dass das Angebot an Anpassungslehrgängen und Qualifizierungsmaßnahmen in Bayern noch nicht flächendeckend ausgebaut ist. Innovative Ansätze wie (teil-)virtuelle oder berufsbegleitende Formate sind bislang die Ausnahme.
Herausforderungen im Anerkennungsprozess
Neben der regionalen Verteilung der Anträge und Maßnahmen gibt es weitere Hürden:
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Verzögerte Bearbeitungszeiten: Lange Wartezeiten erschweren den Anerkennungsprozess.
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Hohe Kosten: Überdurchschnittlich hohe Gebühren belasten die Fachkräfte finanziell.
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Unterschiedliche Verwaltungspraxis: Je nach zuständiger Stelle variieren die Anforderungen und die ausgestellten Bescheide erheblich.
Die IQ Fachstelle betont, dass aussagekräftige und präzise Bescheide der zuständigen Stellen eine wesentliche Grundlage für die Planung von Qualifizierungsmaßnahmen darstellen. Hier besteht noch Optimierungsbedarf.
Unterstützungsangebote von MigraNet plus in Bayern
Wir unterstützen internationale Fachkräfte auf ihrem Weg zur Berufsanerkennung in Bayern. Mit unserer Qualifizierungsbegleitung werden individuelle Lösungen entwickelt, die Fachkräfte bedarfsgerecht unterstützen. Unsere MigraNet plus Fachexpert*innen helfen kostenfrei bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen und bei der Zusammenarbeit mit zuständigen Stellen, Bildungseinrichtungen und Hochschulen. Darüber hinaus informieren wir über Qualifizierungsangebote wie Vorbereitungskurse und berufsbezogene Sprachkurse, die im Anerkennungsprozess eine zentrale Rolle spielen.
Die Studie der IQ Fachstelle Anerkennung und Qualifizierung zeigt, wie wichtig eine gut ausgebaute Anerkennungsstruktur für Gesundheitsfachkräfte ist. Bayern nimmt hier in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle ein, steht aber vor der Herausforderung, regionale Disparitäten abzubauen und innovative Lösungen zu entwickeln. Mit unseren Angeboten verfügt Bayern über eine solide Basis, um internationale Fachkräfte erfolgreich zu integrieren und dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenzuwirken.