Mentor*innen und Mentees des Durchgangs 2023 | © Fotos: Wolfgang Roucka

    Am 8. November war es wieder so weit: Die Mentoring-Partnerschaft München feierte die erfolgreiche Teilnahme des diesjährigen Durchgangs.

    33 Mentees mit ausländischen Hochschulabschlüssen wurden mit dem Ziel der qualifikationsadäquaten Arbeitsmarktintegration individuell qualifiziert und mit ihren Mentor*innen zur feierlichen Urkundenübergabe eingeladen. Fünf der Teilnehmer*innen haben bereits bei der Landeshauptstadt München oder deren Eigenbetrieben eine Stelle gefunden.

    Frau Martha Doll, Leiterin der Abteilung Migration, Integration, Teilhabe, würdigte in ihrer Begrüßung das Engagement der ehrenamtlichen Mentor*innen ebenso wie die proaktive Teilnahme der Mentees, sowie die gesellschaftliche Relevanz des Projekts.

    Beim anschließenden Sektempfang gab es Fingerfood und Livemusik, sodass echte Partystimmung aufkam!

    [zt_i classIcon="fa fa-arrow-right" iconSize="20" iconCircle="no" spinningIcon="no" iconColor="#5FBBBA" iconBgColor="#AFD0CA" iconBdColor="#5FBBBA"]Die Mentoring-Partnerschaft München ist Teil des regionalen Integrationsnetzwerkes MigraNet plus Region München. Koordiniert wird das Projekt durch die Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen im Sozialreferat. [/zt_i]

    Seit 2014 unterstützt die Mentoring-Partnerschaft Menschen mit ausländischen nicht-reglementierten akademischen Abschlüssen und guten Deutschkenntnissen (Mentees) bei ihrem qualifikationsadäquaten Einstieg in den Münchner Arbeitsmarkt. Dabei werden die Mentees mit ehrenamtlichen Mentor*innen aus passenden Berufen und Branchen – in Mentoring-Tandems – zusammengeführt und begleitet. Ehrenamtliche Mentor*innen werden immer gesucht. Nähere Infos unter Mentoring-Partnerschaft – Landeshauptstadt München (muenchen.de)

    Feierliche Urkundenübergabe

    Rund 80 Gäste kamen am Abend des 8. November 2023 in der Ratstrinkstube des Rathauses zusammen, um die diesjährigen Mentees und Mentor*innen der Mentoring-Partnerschaft München zu feiern. Trotz erschwerter Bedingungen – parallel fand ein Champions League Spiel in der Arena statt und entfesselte Fußballfans auf dem Marienplatz sowie Feueralarm in der U-Bahn sorgten für manch abenteuerliche Anfahrt – war es den meisten gelungen zu kommen.

    Nach der Begrüßung durch Frau Doll, einem Rückblick auf das Jahr 2023 und einem Ausblick auf die neue Förderphase, verabschiedeten die Koordinatorinnen der Mentoring-Partnerschaft die Mentees des Durchgangs 2023. Besonderer Dank galt dabei auch den aktiven ehrenamtlichen Mentor*innen, die teils schon mehrfach Tandems betreut hatten.

    Martha Doll (Leitung Abt. Migration, Integration, Teilhabe) bei der Urkundenübergabe

    Nach der feierlichen Urkundenübergabe durch Frau Doll, vermittelten bei einem Podiumsinterview Mentor*innen und Mentees aus erster Hand, welche positiven Effekte die Mentoring-Partnerschaft München hat. Effekte, die weit über die messbaren Ziele – wie die Aufnahme einer qualifikationsadäquaten Erwerbstätigkeit – hinauswirken.

    Denn durch Empowerment und Perspektivenwechsel erweitern Mentees ihre Handlungsspielräume und können selbstwirksam ihre qualifikationsadäquate Arbeitsmarktintegration initiieren.

    So konnten ganz aktuell bereits Stellen im Bereich e-Marketing, im juristischen Bereich der öffentlichen Verwaltung, Verkehrstechnik, Bauwesen und Finance durch Mentees der Mentoring-Partnerschaft besetzt werden. Und noch besser: Fünf Mentees haben eine Stelle bei der Stadt München selbst, oder bei stadteigenen Unternehmen (AWM; MVV) gefunden.

     

     

     

     

      

     

     Mentees und Mentor*innen berichten über ihre Erfahrungen…die viele im Saal teilen.

    Wer arbeiten kann, kann auch feiern!

     Beim Sektempfang mit der musikalischen Untermalung der international besetzten Münchner Band „Buracoustics“ weiter gefeiert, getanzt, geplaudert und neue Kontakte geknüpft.

    Immer wieder beeindruckend ist die Offenheit und Kontaktfreude der Teilnehmenden. Mentor*innen lernen sich kennen, teilen Erfahrungen, ehemalige und aktuelle Mentees ermutigen einander. Neue Verbindungen entstehen, alte Bekanntschaften werden vertieft.

    Feststimmung im SaalDie „Buracoustics“ drehen aufEhemalige und aktuelle Mentees sowie Mentor*innen im Austausch
    Die „Buracoustics“ drehen auf. Ehemalige und aktuelle Mentees sowie Mentor*innen im Austausch

    Social Return on Invest: rund 80 % der Mentees im Beruf angekommen

    Bis heute hat die Mentoring-Partnerschaft vielen Menschen den zu ihren Qualifikationen und Erfahrungen passenden Einstieg in den Jobmarkt geebnet. Dies ist eine nachhaltige Strategie zur Stärkung der zugewanderten Fachkräfte und dient damit auch der Stabilisierung des Arbeitsmarktes.

    Gestützt wird dies durch eine von der Mentoring-Partnerschaft München im Frühjahr 2022 durchgeführten Befragung von ehemaligen Teilnehmer*innen: Während vor der Teilnahme viele der Münchner Mentees nicht beschäftigt oder deutlich unterqualifiziert erwerbstätig waren, hatte 80 % der 105 Umfrageteilnehmer*innen ihre berufliche Situation nach der Teilnahme deutlich verbessert; mehr als 66 % sind nun auf dem Niveau ihrer Qualifikation beschäftigt.

    Mentor*in werden: lohnendes Engagement

    Das Projekt begleitet und unterstützt Mentor*innen bei diesem sinnvollen Ehrenamt:

    Interessierte Mentor*innen aus dem Raum München und mit mindestens 2 Jahren Berufserfahrung aus dem Ingenieurs- und Verkehrswesen, Jura, Verwaltung, Wirtschaftswissenschaften/ Finance, Psychologie (nicht klinisch) und IT melden sich gern unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

    Martha Doll (Mitte rechts) und die Projekt-Mitarbeiterinnen(v.l.n.r.): Caroline Corso,Teresa Gantner, Miriam Diop
    Martha Doll (2. von rechts) mit Projekt-Mitarbeiterinnen v.l.n.r.: Caroline Corso,Teresa Gantner, Miriam Diop

    Und das sagen Mentor*innen und Mentees:

    [zt_blockquotes author="Melisa Sivro-Pristavnik, Verkehrsingenieurin aus Bosnien und Herzegowina, Mentee 2023 bereits in passender Anstellung als Ingenieurin" extra-class="blockquotes"]Vor meiner Teilnahme an diesem Projekt dachte ich, ich finde nie eine Arbeitsstelle. Als ich in den Durchgang aufgenommen wurde, kam erste Hoffnung. Ich habe viel Unterstützung von der Koordination bekommen, die Bewerbungstrainings waren hilfreich. Als ich begann, mit meiner Mentorin zu arbeiten, konnte ich noch tiefer einsteigen und viel über Bewerbungen lernen und auch meine eigene Präsentation verbessern. Am Anfang hatte ich auch Angst, Deutsch zu sprechen. Jetzt weiß ich, wie ich mich präsentiere und dass ich mich etwas trauen kann und soll.[/zt_blockquotes]

    [zt_blockquotes author="Dragana Tomic, Psychologin aus Bosnien und Herzegowina, Mentee 2023" extra-class="blockquotes"]Die Unterstützung meiner Mentorin hat mir sehr geholfen. Ich bin aus den Treffen immer mit sehr guter Energie gekommen …. Egal, was vorher war. Ich erinnere mich an meinen Lebenslauf, wie er am Anfang war und wie er jetzt aussieht …. (lacht). Meine Mentorin hat mir sehr viele Tipps für die Jobsuche und auch für Bewerbungsgespräche gegeben, sodass ich jetzt weiß, was mich im Interview erwartet. Dieses Projekt hat mich wirklich weitergebracht! [/zt_blockquotes]

    [zt_blockquotes author="Tetyana Panchenko, Sozial- und Politikwissenschaftlerin aus der Ukraine (Fachreferentin ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.), ehemalige Mentee" extra-class="blockquotes"]Ich war im Jahr 2020 Mentee und hatte einen großartigen Mentor. Das Tandem mit Herrn Prof. Anderson war eine Zeit der Marktanalyse, Selbstreflexion, der Arbeit an mir selbst und meiner Bewerbungsunterlagen – aber auch der Enttäuschungen, da ich während des Programms keine Stelle fand. Aber: Zwei Jahre nach Abschluss des Programms habe ich meinen Traumjob gefunden, und ich bin meinem Mentor unendlich dankbar für seine Unterstützung. Wir sind sogar bis heute in Austausch. [/zt_blockquotes]

    [zt_blockquotes author="Lara Budde, Senior HR Business Partnerin (Swarco Traffic Systems GmbH), Mentorin" extra-class="blockquotes"]Ich wollte gern etwas Sinnvolles zu unserer Gesellschaft beitragen und die Mentoring-Partnerschaft München war für mich ein passendes Projekt. Ich habe ja den Luxus, dass ich hier aufgewachsen bin und weiß, wie alles funktioniert, oder weiß, wen ich fragen kann. Ich beschäftige mich in meinem Job als Personalerin ständig mit dem Thema Bewerbung und Personalentwicklung. Und das lag es nahe, das weiterzugeben, was ich gut kann. Wir brauchen qualifizierte Arbeitskräfte und ich weiß, an welchen Hürden eine Bewerbung scheitert. Und hier kann ich Hilfestellung geben. Ein Highlight war es, die Entwicklung unseres Tandems zu erleben. Was anfangs ganz vorsichtig begann, ist eine richtige Partnerschaft geworden – mich hat auch die Eigeninitiative und Energie meiner Mentee sehr begeistert, und freue mich, dass sie nun einen passenden Job gefunden hat.[/zt_blockquotes]

    [zt_blockquotes author="Ana-Maria Rosbund-Zickert, selbständige Psychotherapeutin, Mentorin" extra-class="blockquotes"]Ich war als Expertin beim Netzwerktreffen der Psychologen eingeladen und ich war begeistert. Da waren tolle junge Leute mit Träumen und guter Ausbildung. Der Enthusiasmus der jungen Leute hat mich dazu motiviert, mich der Mentoring-Partnerschaft als Mentorin anzuschließen. Ich kann es nur empfehlen, diesen Weg zu gehen. Wir brauchen Leute in allen Bereichen und wir sollten die gut ausgebildeten Interessent*innen nicht enttäuschen. Ich bin dankbar, dass ich meiner Mentee etwas weitergeben kann![/zt_blockquotes]

    [zt_blockquotes author="Kathrin Koops, Rechtsanwältin (Rechtsabtlg. Diakonie München und Oberbayern), Mentorin" extra-class="blockquotes"]Als Juristin habe ich bereits zwei Mentees begleitet und ich habe viel darüber erfahren, wie das Rechtssystem in anderen Ländern funktioniert. Spannend für mich war besonders, gemeinsam herauszufinden, welche Berufsmöglichkeiten sich für die Jurist*innen hier in Deutschland eröffnen: gemeinsam Türen aufzustoßen und zu gucken, was dahinter ist. Da ist einiges möglich. Es hat mir viel Spaß gemacht, diesen Weg zu begleiten![/zt_blockquotes]

    Verfasserin: Miriam Diop, © Fotos: Wolfgang Roucka.

     

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